Hier die Marktgemeinde im Mostviertel mit ca. 4.600 Einwohnern, dort das typisch afrikanische Dorf im Busch Nigeriasmit ca. 6.000 Einwohnern. Gemeinsam haben beide Orte einen allseitsgeschätztenEinwohner, Pfarrer Emeka Emeakaroha, der1995von Nigeria nach Österreich kam, hier Theologie und Pädagogik studierte und seit seiner Priesterweihe in Obergrafendorf wirkt.Vor ca. 10 Jahren hat ersein erstes Buch „Erfahrungen eines Afrikaners in Österreich“verfasst. Es ist zwar nicht Voraussetzung, dieses, sein erstes Buch,zuvorgelesen zu haben, bevor man das nun erschienene 2. Buch „Das Leben eines Afrikaners in Österreich“zur Hand nimmt, aber es wäre wirklich schade, sich die humorvoll geschilderten Situationen eines Neuankömmlings in Österreich und dessen weitere Erfahrungen in diesem Landentgehen zu lassen. Humor ist bei Pfarrer Emeka großgeschrieben, wobei es ihm gelingt, in die leicht lesbaren Kapitel sehr viel Lehrreichesunterzubringen und zum Nachdenken anzuregen. Sein Bemühen, sich in die österreichische Kultur zu integrieren,ohne dabei die eigene Kulturzu vergessen, vielmehr durch Vergleiche der beiden Kulturen dem Leser interessante Einblicke in Emekas Heimat Nigeria zu vermitteln und unseren Horizont zu erweitern–ein wahrlich völkerverbindender Beitrag!
Ganz bewusst möchte ich hier keine Details aus dem neuen Buch wiedergeben, denn es mögen sich möglichst viele Leser überraschen lassen. Nur so viel: Sie werden es nicht bereuen. Und doch:Ein ganz kleines Detail, um das Interesse am Buch zu erhöhen: „Dirndl“–für Österreicher, speziell für Pielachtaler: 1 Wort, aber je nach Verwendung beschreibt es 3 gänzlich verschiedene Begriffe. Bei allem Bemühen, möglichst rasch und komplett unsere Sprache zu lernen, da war Pfarrer Emeka überfordert.
Der Erwerb der beiden Bücher, welche reichlich mit Farbfotos bebildert sind,dient nicht nur der persönlichen Erbauung und Horizonterweiterung des Lesers, sondern man tut auch nachweislich Gutes mit dem Kauf: Der Reinerlös fließt in das Spitals-und Schulprojekt von Dr. Emeka Emeakaroha in Umunohu. Was dort seit der Priester-weihevon Pfarrer Emekazum Wohl der Bevölkerungaufgebaut und erreicht wurde, das kann man im 2. Buch lesen. Gehenauch die Initiative und Organisation vom Autor aus, so gibt er im Buch den vielen Helfern, die die Projekte in Österreich und vor Ort in Nigeria tatkräftig unterstützen, breiten Raum.
Am Ende der Lektüre des Buches „Das Leben eines Afrikaners in Österreich“und nachdem ich das Gelesene in mir nachwirken lasse, habe ich immer mehr das Gefühl, als hätte ich –ohne es zumerken –eine humorvolle, tiefsinnige Predigtüber die Güte Gottes und seine guten Werke, für welche er uns zu Werkzeugen macht, gelesen.
Dr. Wilmar Gottfried Vock
Sunday, 17 January 2021 21:26
Buchrezension von Dr. Wilmar Vock
Kennen Sie „Umunohu“? Kennen Sie „Obergrafendorf“? - Sofern Sie das neue Buch von Dr. Emeka Emeakaroha „Das Leben eines Afrikaners in Österreich“gelesen haben, sind die beidenFragen kein Problem:
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